
Arabische Welt formiert sich gegen Israel: Katar fordert internationale Bestrafung nach Luftangriff
Die arabische und islamische Welt hat sich zu einem außergewöhnlichen Sondergipfel in Doha versammelt, nachdem Israel einen beispiellosen Luftangriff auf katarischem Boden durchgeführt hatte. Fast 60 Staats- und Regierungschefs beraten über eine gemeinsame Antwort auf das, was Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani als "Staatsterrorismus" bezeichnet. Die Forderung aus Doha könnte deutlicher kaum sein: Die internationale Gemeinschaft solle endlich aufhören, mit zweierlei Maß zu messen und Israel für seine Verbrechen zur Rechenschaft ziehen.
Ein Angriff mit weitreichenden Folgen
Der israelische Luftschlag vom Dienstag zielte nach Angaben der israelischen Streitkräfte auf die Führungsspitze der Hamas in Doha. Doch der Angriff verfehlte nicht nur sein erklärtes Ziel - kein einziges Hamas-Mitglied kam ums Leben -, sondern kostete sechs unschuldige Menschen das Leben. Was diesen Vorfall besonders brisant macht: Katar fungiert gemeinsam mit Ägypten und den USA als Vermittler im Gaza-Konflikt. Ein Angriff auf den Vermittlerstaat während laufender Verhandlungen stellt einen eklatanten Bruch diplomatischer Gepflogenheiten dar.
Die Reaktion der arabischen Welt ließ nicht lange auf sich warten. Ahmed Aboul Gheit, Generalsekretär der Arabischen Liga, brachte es auf den Punkt: "Katar ist nicht allein. Die arabische und islamische Welt steht an seiner Seite." Diese Solidaritätsbekundung ist mehr als nur diplomatische Rhetorik - sie signalisiert eine zunehmende Geschlossenheit der arabischen Staaten gegenüber israelischen Militäraktionen.
Washingtons Unbehagen
Besonders pikant ist die Situation für die USA. Katar beherbergt mit dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udaid die größte amerikanische Militärbasis im Nahen Osten und ist ein strategisch wichtiger Verbündeter Washingtons. US-Außenminister Marco Rubio musste einräumen, dass Präsident Trump "nicht glücklich" über Israels Vorgehen sei - eine ungewöhnlich deutliche Distanzierung von den Aktionen des traditionellen Verbündeten.
Die Timing des Gipfels könnte symbolträchtiger kaum sein: Exakt fünf Jahre nach der Unterzeichnung der Abraham-Abkommen, die eine historische Annäherung zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten markierten, scheint diese Normalisierung in weite Ferne gerückt. Die Vereinigten Arabischen Emirate, einst Vorreiter der Annäherung, warnen Israel mittlerweile eindringlich vor einer Annexion des Westjordanlandes und sprechen von "roten Linien".
Netanjahus riskantes Spiel
Während in Doha die arabische Welt ihre Position abstimmt, mahnt selbst Israels Staatspräsident Izchak Herzog zur Mäßigung. Seine Warnung, Israel dürfe seine regionalen Beziehungen nicht vernachlässigen und keine Brücken niederbrennen, klingt angesichts der aktuellen Entwicklungen fast verzweifelt. Doch in Jerusalem scheinen die ultrarechten Kräfte um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu andere Pläne zu verfolgen. Die Drohung mit der Annexion großer Teile des Westjordanlandes schwebt wie ein Damoklesschwert über der Region.
Katars Ministerpräsident Al Thani versicherte zwar, dass Israel "uns nicht davon abhalten wird, unsere ernsthaften Bemühungen fortzusetzen, um diesen Krieg zu stoppen". Doch die Geduld der arabischen Welt scheint erschöpft. Die Forderung nach "echten und spürbaren Maßnahmen auf allen Ebenen" deutet darauf hin, dass es nicht bei verbalen Verurteilungen bleiben könnte.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Was wir hier erleben, ist möglicherweise ein Wendepunkt in der nahöstlichen Diplomatie. Ein militärischer Angriff auf einen Vermittlerstaat während laufender Friedensverhandlungen setzt einen gefährlichen Präzedenzfall. Wenn selbst neutrale Vermittler nicht mehr sicher sind, welche Grundlage bleibt dann noch für diplomatische Lösungen?
Die internationale Gemeinschaft steht vor einer Bewährungsprobe. Wird sie weiterhin wegschauen, wenn Israel die Regeln der internationalen Ordnung missachtet? Oder wird sie endlich konsequent handeln? Die arabische Welt hat ihre Position klar gemacht. Nun liegt es an Europa und den USA zu zeigen, ob ihre oft beschworenen Werte mehr sind als leere Worthülsen. Die Geschichte wird zeigen, ob dieser Gipfel in Doha der Beginn einer neuen arabischen Einigkeit war - oder nur ein weiterer folgenloser Protest in einer endlosen Spirale der Gewalt.

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