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03.04.2024
14:07 Uhr

Altkanzler Schröder: Unbeirrt im Dialog mit autoritären Regimen

Altkanzler Schröder: Unbeirrt im Dialog mit autoritären Regimen

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder zeigt sich auch zu seinem 80. Geburtstag unbeirrt von Kritik an seiner Haltung gegenüber Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin. In einer Dokumentation, die anlässlich seines Ehrentages ausgestrahlt wurde, verteidigt Schröder seine Beziehungen zu autoritären Staaten und betont die Bedeutung des Dialogs.

Freie Wahlen in Russland?

Entgegen der weitverbreiteten Kritik an den politischen Zuständen in Russland bekräftigt Schröder, dass es freie Wahlen gäbe, die man nicht leugnen könne. Diese Aussage wirkt in Anbetracht der Tatsache, dass mehrere Gegenkandidaten von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen wurden, zumindest fragwürdig. Schröders ironischer Kommentar zur westlichen Politik der Isolation Russlands lässt eine kritische Distanz zur aktuellen außenpolitischen Linie Deutschlands erkennen.

Schröder und die SPD: Ein gespanntes Verhältnis

Die Beziehung zwischen Schröder und seiner Partei, der SPD, scheint zunehmend angespannt. Nachdem führende Parteimitglieder Schröder für seine Russlandkontakte kritisiert haben, distanziert sich der Altkanzler sichtlich von der aktuellen Parteispitze. Seine Ausladung beim SPD-Bundesparteitag und das Entfernen seines Namens von der Internetpräsenz der Partei deuten auf eine tiefe Kluft hin.

Dialog statt Isolation

Gerhard Schröder plädiert für eine Politik des Dialogs und lehnt die Isolation von Staaten ab. Er sieht in der Gesprächsbereitschaft einen Weg zu einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, insbesondere im Hinblick auf den wichtigen Rohstoff Gas. Schröders Haltung zur Ukraine-Krise und sein Versuch einer Vermittlung zwischen Kiew und Moskau zeigen, dass er auch in schwierigen Zeiten auf Kommunikation setzt.

Umgang mit China und Außenministerin Baerbock

Auch in Bezug auf China verteidigt Schröder seinen Kurs und reagiert auf die öffentliche Bezeichnung des chinesischen Staatschefs als "Diktator" durch Außenministerin Annalena Baerbock mit deutlicher Kritik. Er hinterfragt die Professionalität des Auswärtigen Amtes und betont die Wichtigkeit der ökonomischen Beziehungen zu China, die er als gegenseitige Abhängigkeit beschreibt.

Traditionelle Werte und nationale Interessen

Die Äußerungen Schröders spiegeln eine Haltung wider, die sich stark an traditionellen Werten und nationalen Interessen orientiert. In einer Zeit, in der die deutsche Politik von progressiven Strömungen und einer grünen Außenpolitik geprägt ist, steht Schröder für eine konservative Sichtweise, die auf Dialog und wirtschaftliche Kooperation setzt, statt auf Konfrontation und moralisierende Außenpolitik.

Fazit

Gerhard Schröder bleibt auch im hohen Alter eine kontroverse Persönlichkeit. Seine unbeugsame Verteidigung seiner politischen Entscheidungen und Beziehungen, selbst wenn diese in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stoßen, zeugt von einer festen Überzeugung und einer politischen Haltung, die sich von der aktuellen deutschen Regierungspolitik unterscheidet.

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