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01.07.2024
08:58 Uhr

11.000 Insolvenzen im 1. Halbjahr: „Das bricht vielen Betrieben das Genick“ – Pleitewelle trifft das Land schwer

11.000 Insolvenzen im 1. Halbjahr: „Das bricht vielen Betrieben das Genick“ – Pleitewelle trifft das Land schwer

Die schwache Wirtschaftsentwicklung und anhaltend hohe Kosten lassen die Zahl der Insolvenzen in Deutschland dramatisch ansteigen. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform wurden im ersten Halbjahr 2024 rund 11.000 Firmenpleiten registriert – so viele wie seit fast zehn Jahren nicht mehr.

Steigende Insolvenzzahlen und ihre Ursachen

„Die Unternehmen kämpfen weiter gegen die Auswirkungen der Rezession in 2023, anhaltende Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform. „Das alles zusammengenommen bricht vielen Betrieben das Genick.“ Die Dynamik des Insolvenzgeschehens hat sich dabei deutlich verstärkt. Im Gesamtjahr 2023 gab es bereits ein Plus von 17,2 Prozent, während die Steigerungsrate in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sogar knapp 30 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt.

Hohe Forderungsausfälle und gefährdete Arbeitsplätze

Der Schaden ist entsprechend hoch. Creditreform schätzt die Forderungsausfälle für Lieferanten, Kreditgeber und Sozialversicherungen auf rund 19 Milliarden Euro, sechs Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr 2023. Auch die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze hat sich um 6,4 Prozent auf 133.000 erhöht.

Besonders betroffen: Großunternehmen und Dienstleistungssektor

Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die gestiegene Zahl der Insolvenzen bei Großunternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern. Diese hat sich von 40 auf 80 verdoppelt. Prominente Fälle sind die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und der Reiseanbieter FTI-Touristik. Auch der Dienstleistungssektor ist stark betroffen, mit einem Plus von fast 35 Prozent und einer Insolvenzquote von 74 Pleiten pro 10.000 Unternehmen.

Immobilienwirtschaft unter Druck

Die Probleme der Immobilienwirtschaft spiegeln sich in der gestiegenen Insolvenzquote im Bausektor wider, die von 77 in den ersten sechs Monaten 2023 auf nun 98 gestiegen ist. „Die Branche kämpft weiterhin mit hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten“, sagt Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID).

Wirtschaftliche Unsicherheiten und Zukunftsaussichten

Creditreform sieht die Zunahme der Insolvenzzahlen längst nicht am Ende. „Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland dürfte 2024 aller Voraussicht nach schwach ausfallen. Zusammen mit den immer noch hohen Zinsen bleibt die Unternehmensfinanzierung damit eine echte Herausforderung“, begründet Hantzsch. „Viele Unternehmen haben ein Schuldenproblem und können aufgrund der schlechten Wirtschaftslage ihren Zahlungsverpflichtungen aus eigener Finanzkraft kaum nachkommen.“

Alarmierende Umfrageergebnisse

Laut einer aktuellen Umfrage von Atradius unter 500 Firmen aus 15 Branchen leidet fast die Hälfte der Betriebe unter einem Rückgang der Auftragseingänge. „Konjunkturflaute, Inflation, geopolitische Risiken und hohe Energiekosten sind eine toxische Mischung für die heimische Wirtschaft“, sagt Thomas Langen, der bei Atradius das Kreditversicherungsgeschäft in Deutschland sowie in Mittel- und Osteuropa verantwortet.

Stille Geschäftsaufgaben und langfristige Perspektiven

„Wir sehen weiterhin viele stille Geschäftsaufgaben auch außerhalb der Insolvenz“, berichtet VID-Chef Niering. Bestätigt wird dieser Trend durch den jüngsten Schließungsreport von Creditreform und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Danach sind 2023 rund 176.000 Unternehmen vom Markt verschwunden, und lediglich elf Prozent dieser Schließungen waren Folge einer Insolvenz.

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten zwingen viele Unternehmen dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Stabilität zu erhalten. Rund 40 Prozent setzen dabei auf Effizienzverbesserungen oder verschieben beziehungsweise stoppen Investitionen. Doch dies gefährdet neues Geschäft, wenn die Weltwirtschaft 2025 und darüber hinaus expandiert. „Der Wirtschaftsstandort Deutschland steckt in einem ausgewachsenen Formtief“, resümiert Langen.

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